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Batterien in Brandenburg? Machen wir später

Batterien in Brandenburg? Machen wir später

"Die größte Batteriefabrik der Welt": So hatte Elon Musk das Werk in Grünheide einst angekündigt. Doch so schnell wird das nun wohl doch nichts. Woanders lockt das Fördergeld.

22.02.2023

Tesla zögert seine Pläne zur Herstellung kompletter Batterien in Deutschland hinaus. Eigentlich sollten im brandenburgischen Grünheide nicht nur Elektroautos gebaut werden, sondern auch die Batterien dafür. Doch damit will der Konzern offenbar noch länger warten - und stattdessen erstmal seine Kapazitäten in den USA ausbauen. Die Steuererleichterungen des Inflation Reduction Acts (IRA) hätten die Pläne beeinflusst - und zwar insofern, "dass der Fokus der Zellfertigung auf den Fertigungsstätten in den USA liegt", teilt Tesla auf SZ-Anfrage mit. Mit dem IRA versucht die US-Regierung, Unternehmen mit großzügigen Förderungen ins Land zu locken. Und zwar vor allem solche, die in grüne Technologien investieren.

Das bedeute nicht, dass Tesla die Pläne in Deutschland aufgebe, schreibt das Unternehmen. Stattdessen gehe es darum, "zu priorisieren." Und auch im brandenburgischen Wirtschaftsministerium versucht man, die neuen Entwicklungen etwas herunterzuspielen: "Der Standort Grünheide inklusive der Batteriezellfertigung bleibt in Aufbau und mit seinen Arbeitsplätzen so erhalten", heißt es dort. Und Tesla erklärt: "Wir haben in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mit der lokalen Montage von Batteriesystemen begonnen und befinden uns im Produktions-Hochlauf." In naher Zukunft würden diese auch in den in Grünheide bei Berlin gefertigten Fahrzeugen verbaut werden. Die Batteriezellfertigung dort sei derzeit noch nicht vollumfänglich in Betrieb. Für Einzelkomponenten wie die Elektroden seien die Produktionsvorbereitungen in vollem Gange. Hierzu zähle auch der Versand der Elektroden in die USA.

Die hohen Strompreise in Deutschland könnten die Zellfertigung hierzulande abwürgen

"Das sind schlechte Nachrichten", sagt Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR). Aufschieben - oder anderes "priorisieren", wie Tesla es nennt - sei oft nur der erste Schritt. Ob Elon Musk jemals die komplette Batterie in Deutschland bauen lässt, sei fraglich. Dabei gehe es nicht nur um die üppigen Fördergelder in den USA, wegen derer der Elektroautobauer seine Batteriezellen erst einmal schwerpunktmäßig dort fertigen will. "Die hohen Energiepreise in Europa, vor allem in Deutschland, werden immer mehr zum riesigen Problem", sagt Dudenhöffer.